Montag, 8. Oktober 2007

Geocaching vs Sodomizing in Stadelheim




London/München, 18.9.2007Die BSA hat sich mit SAE Gesellschaft f. Studiotechnik mbH auf die Rekordsumme von 2,5 Millionen Euro geeinigt, nachdem der SAE erhebliche Mängel bei der Lizenzierung ihrer Software nachgewiesen wurden. In Folge einer Strafanzeige der BSA im Namen von Adobe, Autodesk, Avid und Microsoft SAE nun erhebliche Kosten für den Einsatz unlizenzierter Software, sowie eine Gefaengnisstrafe von bis zu 5 Jahren fuer den Geschaeftsfuehrer Andreas Grotloh ins Haus.


Die Anzeige der BSA führte zu polizeilichen Durchsuchungen der SAE Unternehmensstandorte und einem daraus resultierenden dinglichen Arrest des gesamten Vermögens. Die Schulungs - PCs wurden während der Durchsuchung in 2006 Jahr auf unlizenzierte Software überprüft. Die BSA führte eine koordinierte Ermittlung in den deutschen SAE Schulen durch, um den Mangel an Softwarelizenzen aufzudecken. Als Folge muss SAE nun alle unlizenzierten Softwareprodukte löschen und die korrekten Lizenzen für diejenigen Programme erwerben, die es in Zukunft einsetzen will. Für die große Zeitspanne der illegalen Verwendung wurde eine erhebliche Strafe erhoben.


Eine Quelle innerhalb des Unternehmens, die ungenannt bleiben muss, erklärte: "Diese Situation entstand, weil wir uns auf einen einzelnen Mitarbeiter verlassen haben, der die Einhaltung von Lizenzbestimmungen sicherstellen und unseren Softwarebestand an verschiedenen Standorten in einer Phase erheblichen Wachstums verwalten sollte. Das Management war schockiert, als es vom Ausmaß des Problems erfuhr und erkannte, dass Prozesse und Tools zum Software Management das alles hätten verhindern können."


Dieser Version widersprechen eine Vielzahl an Emails, welche uns aus Quellen, die ungenannt bleiben muessen, vorliegen. Diese Emails beweisen, dass die BSA bereits Ende der 90er Jahre kurz vor einem Schlag gegen SAE stand, welcher aber geschickt vom Top Management in letzter Sekunde verhindert wurde. Die Email Korrespondenz fand im Konkreten zwischen folgenden SAE Managern statt:


- Tom Misner – auf der SAE Homepage www.sae.edu als “Founder, CEO and President” aufgefuehrt

- Rudi Grieme – laut SAE Site Managing Director und Senior Vice President

- Philip Kilic – ein hochrangiger Manager der asiatischen SAE Niederlassungen

Die Email Korrespondenz widerlegt ncht nur das Statement, welches wohl darauf abzielt, das Management gut aussehen und einen “Suendenbock” buessen zu lassen: Sie belegt auch eindeutig, wie SAE ueber Jahrzehnte systematisch und geplant Softwarepiraterie und Betrug mit hoher krimineller Energie seitens des Top Managements betrieb. Dies diente zur Gewinnmaximierung eines Schulungsunternehmens, welches obendrein noch die Frechheit besass, die wenige Software, die eingekauft wurde, als “Schulungssoftware” zu titulieren, um auch hier Kosten zu sparen. Schulungssoftware ist normalerweise nur Not-for-Profit Schulungen zuzugestehen.


Als Ergebnis der internationalen Ermittlungen erzielte die BSA einen Gesamtvergleich mit SAE sowie eine Vereinbarung über zukünftige Zusammenarbeit und Audits. SAE’s groesster Erflog ist in diesem Falle wohl, dass BSA sic him Gegenzug zur Zahlung der Summe damit einverstanden erklaerte, das Unternehmen in seinem Press Release nicht namentlich zu nennen. Dies ist einem geschickten Team an SAE Anwaelten zu verdanken.


SAE tat gut daran, RA Florian Rombach, der sonst SAE in allen Belangen in Deutschland vertritt, in diesem Fall rechtzeitig zu elimieren – schliesslich liegen gegen diesen bereits eine Vielzahl von Beschwerden bei der Anwaltskammer Muenchen vor. Es ist auch anzunehmen, dass RA Rombach als persoenlicher langjaehriger Freund von Misner durchaus von der “Softwarepolitik” des Unternehmens Bescheid wusste. Schliesslich vertrat er SAE auch in der strafrechtlichen Untersuchung gegen Misner und Grotloh wegen Unterschriftenfaelschung und Betrug.


Robert Holleyman, President und CEO der BSA erklärte: "Dieser Erfolg demonstriert unser globales Gewicht und die Ergebnisse unserer weltweit vernetzten und koordinierten Kampagnen zur Einhaltung von Lizenzbestimmungen. Die Software von BSA-Mitgliedern war für diese Firma von zentraler Wichtigkeit, und dennoch hat sie dieses Unternehmenskapital nicht ordentlich verwaltet. Durch unsere Aktion hält sich die Firma wieder an das Urheberrecht, doch zu einem wesentlich höheren Preis als dem, den sie bezahlt hätte, wenn sie von Anfang an Software Asset Management-Prozesse eingerichtet hätte."
Was Holleyman zu erwaehnen vergisst ist, dass der Erfolg zu einem nicht unerheblichen Teil auf dem Ruecken eines ehemaligen Mitarbeiters der SAE ausgetragen wurde. Dieser Mitarbeiter, der ungenannt bleiben muss, kuendigte Mitte 2002, als er aufgrund seiner offenen Opposition gegen Tom Misner vom gesamten SAE Management geschnitten wurde. Diese Dissonanz mit Misner entstand, da der Mitarbeiter zufaellig Einblick in Misners Luegengeruest bezueglich Softwarelizenzen bekam und Misner direkt darauf ansprach.


Nach seiner Kuendigung wurde er nicht nur bedroht und offen diffamiert, sondern auch mit einer Vielzahl von Strafanzeigen ueberschuettet.


Als SAE erstmals von den BSA Anzeigen erfuhr, erhielt der ehemalige Mitarbeiter Morddrohungen von “unbekannten Personen”. Die Liste der Repressalien liest sich wie ein Kriminalroman – vom Einbruch in die Wohnung des Mitarbeiters ueber eine Strafanzeige gegen ihn wegen Brandstiftung, als bei einem SAE Buerobrand zufaellig Beweise verbrannten, bis hin zu einer Untersuchungshaft gegen den ehemaligen Mitarbeiter, als dieser sich gegen einen “unbekannten Verfolger” zur Wehr setzen musste.


Der Mitarbeiter empfindet es als einen Schlag ins Gesicht, dass SAE von BSA geschuetzt wird, nachdem das “Schweigegeld” bezahlt wurde, waehrend SAE den ehemaligen Mitarbeiter weiter verfolgt.


Auf die Frage, ob er empfehlen kann, mit der BSA zusammenzuarbeiten, sagt er: “Die BSA hat kein Interesse daran, einen Informanten auch nur im Geringsten zu schuetzen. Auch die versprochene Anonymitaet kann aufgrund des deutschen Rechtssystemes nicht eingehalten werden. Meine letzte Hoffnung war, dass ich durch den Pressrelease der BSA rehabilitiert werde. Auch das trat nicht ein. Ich kann nur davon abraten, Softwarepiraterie zu melden, da weder der deutsche Staat, noch die BSA einem den notwendigen Rueckhalt geben.”

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